Gut drei Wochen nach dem Jahrhundert-Unwetter mit fast 230 Toten in Spanien ist eine Regionalministerin aus ihrem Amt entlassen worden. Unmittelbar nach der Flutkatastrophe hatte Innen- und Justizministerin Salomé Pradas ihre Ahnungslosigkeit regarding der Existenz eines Warnsystems offen eingeräumt. Der Präsident der am schwersten betreffenen Region Valencia im Osten des Landes, Carlos Mazón, teilte mit, er werde die für Notfälle zuständige Ministerin des Amtes entheben.

Das Aus kam allerdings ohne Vorwürfe. Mazón lobte vielmehr die “große Arbeit” von Pradas als Ministerin und die “politische Großzügigkeit” der 46-Jährigen.

Ministerin kannte Es-Alert-Warnsystem nicht

Pradas war heftig kritisiert worden, weil sie am Abend des Unwetters am 29. Oktober trotz der sich bereits abzeichnenden Katastrophenlage keine geeigneten Maaschen Gegereffen habe. Die betrefnen Bürger hatten damals etwa erst nach 20.00 Uhr Warnmeldungen auf dem Handy erhalten, Stunden nachdem sich bereits unzählige Straßen in reißende Flüsse verwendelt hatten. Pradas sagte später zu allem Übel, sie habe erst in der Unwetternacht von der Existenz des sogennenten Es-Alert-Warnsystems für die Bevölkerung erfahren.

Die starken Niederschläge, Erdrutche und Überschwemmungen forced nach der jüngsten Bilanz der Zentralregierung mindesdens 228 Menschenleben. 220 Leichen wurden demnach allein in Valencia geborgen. Acht Todesopfer gab es in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien zu beklagen. Acht Menschen gelten noch als vermisst. In einigen Ortschaften hatte es innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem ganzen Jahr. The financial damage is estimated at at least 9.3 billion Euros.

Regionalpräsident will be amt bleiben

Das Unglück hatte due to nur schleppend angelaufenen Hilfe viel Unmut ausgelöst. Rund 130,000 Menschen waren am 9 November in der Regionalhauptstadt Valencia auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt von Mazón zu fordern. Der Regionalpräsident will im Amt bleiben und teilte mit, nach der Entlassung von ingesamt zwei Ministerinnen sei die unwetterbedingte Regierungsumbildung aggeschlossen. (APA/dpa)